„Baugrund für Ortsumgehung wird untersucht“

Leserbrief zu „Baugrund für Ortsumgehung wird untersucht“
Die Ortsumgehung schmiegt sich an den Bahndamm, wurde im Artikel berichtet. Stimmt das?
Die Abstände zwischen der Bahn, den Lärmschutzwänden, der Straße und einer möglichen
zweiten Wand verhindern ein Anschmiegen. Der Flächenverbrauch ist deshalb entsprechend.
Ob die Wände die Schallimmissionen für alle Anwohner minimieren werden und in welchem
Abschnitt sie beidseitig angebracht werden, hat das Bauamt bei der Präsentation zudem
offengelassen.
Die Baugrunduntersuchungen in Höhe von 650.000 Euro sind nötig, weil neben den
Lärmschutzwänden auch Brücken, Stützmauern und Bauwerke der Vorzugstrasse helfen
müssen, die Probleme, die der Eingriff im Mainvorland, der Bau im Bereich des Sulzbachs
und des Altenbachs, die Umfahrung von Hochwasserlinien und, nicht zu vergessen, von
Wohneigentum mit sich bringen, zumindest planerisch zu lösen. Wir sind weit davon entfernt,
den Kleewiesenweg für die Umgehung einfach etwas verbeitern zu müssen, wie gerne
behauptet wurde. Es sollen monströse Bauwerke entstehen, für deren Verwirklichung
Summen gleichen Ausmaßes aufgewendet werden müssen. Hier wird sich nichts in die Natur
oder an den Menschen schmiegen, die Ortsumgehung wird beide bedrängen!
Man mag sich nicht vorstellen, was im Bereich unserer Trinkwasserbrunnen während des
Baus der Ortsumfahrung von Nöten sein wird, wenn schon die Baugrunderkundung mit solch
großer Vorsicht durchgeführt werden muss, weil sich die Straße auch noch ins
Trinkwasserschutzgebiet drängt.
Das alles für eine Trasse, die angeblich keine Anziehungseffekte für Sulzbach haben sollte.
Als der Druck zu groß wurde, präsentierte das Bauamt dann doch eine Zunahme von knapp
5.000 Fahrzeugen auf Höhe des Südrings und der Alten Kleinwallstädter Straße, ausgelöst
durch eine sogenannte Entlastungsstraße.
Die Umplanung des Anschlusses näher zur Blauen Brücke wird an der späteren Belastung
von über 19.000 Fahrzeugen, das entspricht einer Zunahme von 33 %, im Bereich der
Wohnbebauung nichts ändern.
Im Hinblick auf die verkehrlichen Auswirkungen war es uns wichtig, die Fehler in den
Gutachten bereits vor der Planfeststellung aufzuzeigen, um die betroffenen Bürger über die
Folgen zu informieren. Der Umgang der Behörden mit der Klärung dieser wichtigen Fakten
hat das Vertrauen leider schwinden lassen.
Marion Gado
i.A. der Bürgerinitiative Lebenswertes Sulzbac