Der Bund Naturschutz der hiesigen Kreisgruppe hat sich im Arbeitskreis Verkehr intensiv mit dem Vorhaben einer Umgehungsstraße im Gebiet um Sulzbach beschäftigt. Das Ergebnis steht in einer langen Reihe von Entscheidungen der Vergangenheit und ist wegweisend auch für künftige Verantwortungsträger.
Verkehr: Keine Trasse durch Hochwasserzone
Die Variante stelle einen massiven Eingriff in das Überschwemmungsgebiet des Mains dar und sei damit ein »absolutes No Go«, schreibt Hans Jürgen Fahn in der BN-Presseerklärung.
Der Arbeitskreis Verkehr der BN Kreisgruppe hatte sich intensiv mit dem aktuellen Planungsstand der Ortsumgehung Sulzbach befasst. Wie Alexander Hess erläuterte läuft derzeit die Umweltverträglichkeitsprüfung, in der die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, biologische Vielfalt, Fläche, Boden, Wasser, Luft und das kulturelle Erbe untersucht werden.
Nach Informationen des BN beabsichtigt das Staatliche Bauamt in nächsten Wochen, den Bürgern des Marktes Sulzbach eine »Vorzugstrasse« vorzustellen. Bei der Ablehnung der Nord-Süd-Variante beruft sich der BN auf eine Stellungnahme des Wasserwirtschaftsamtes von 2012.
»Massiver Eingriff«
In der heißt es: »Der Trassenverlauf stelle »einen massiven Eingriff in das festgesetzte Überschwemmungsgebiet des Mains« dar. Der Abflussbereich müsse aus wasserwirtschaftlicher Sicht unbedingt freigehalten werden. Diese Auffassung habe das Wasserwirtschaftsamt 2016 noch einmal bekräftigt. Zum Schutz vor Hochwasser müsse der Retentionsraum erhalten bleiben. »Die Umweltverträglichkeitsstudie muss zu dem Ergebnis kommen, ein Nein zur Nord-Süd-Trasse als Grundlage für die Entscheidung des Gemeinderates vorzugeben«, folgert daraus der BN.
Hoffnung macht den Naturschützern die Ablehnung der Pläne für eine Umgehungsstraße durch das Staatliche Bauamt Nürnberg aus naturschutzrechtlichen Gründen. Fast elf Millionen Euro hätte die Umgehung in Vicenzenbronn gekostet, zehn Hektar Land verbraucht und die immer wiederkehrenden Hochwasser verstärkt. Als Alternative plane man dort einen Ausbau der Ortsdurchfahrt. »Jede neue Straße ziehe immer zusätzlichen Verkehr an«, begrüßt der BN diese Umdenken. Bemängelt wird, dass die Straßenführungen am Untermain wegen eines fehlenden Gesamtverkehrskonzepts kein einheitliches Bild ergeben.
Ähnlich wie im Raum Südspessart fordert der Bund Naturschutz zunächst daher ein Gesamtverkehrskonzept und kritisiert Einzelmaßnahmen, die nicht mit den Nachbarkommunen abgestimmt sind, wie zum Beispiel im Fall von der Umfahrung Stadtprozelten.
Die geplante Umgehungsstraße in Mömlingen werde den Bund Naturschutz im Jahre 2019 beschäftigen, kündigen Fahn und Roland Arnold (Obernburg) an. Dazu plane der BN eine Informationsveranstaltung im ersten Halbjahr 2019.