Aus gegebenem Anlass:
„Vielen Dank“, an die CSU Vorstandschaft von Sulzbach!
Grund für den an dieser Stelle eher ungewöhnlichen Beginn ist der Artikel der CSU im letzten Amtsblatt. Wir hätten selbst kein besseres Beispiel finden können, das die Auswirkungen eines fehlenden Raumordnungsverfahrens
zu Lasten Sulzbachs
treffender beschreibt.
Gerne zitieren wir nochmals die anerkennenswerte Aussage:
„Hätte man vor dem Bau der „blauen Brücke“ ein Raumordnungsverfahren gemacht, wäre es wohl ein Brückenstandort nördlich von Sulzbach geworden. Erst die Brücke im Süden hat die Situation für Sulzbach verschärft.“
Mit dem Bau der „blauen Brücke“ wurde also ein Projekt verwirklicht, das Auswirkungen auf die Verkehrsströme in der Region hatte und hätte man sich damals die Zeit für ein (nötiges) Raumordnungsverfahren genommen, wären die Probleme Sulzbachs heute um einiges kleiner.
Genau dies ist der Zweck einer Raumordnung, die im Sinne einer „helfenden Planung“ frühzeitig Nutzungskonflikte eines konkreten Vorhabens bzw. Projektes erkennen und Lösungsmöglichkeiten für eine nachhaltige Raumentwicklung aufzeigen soll.
Auf der Grundlage der Erkenntnisse hinsichtlich der „blauen Brücke“ müssten in der jetzigen Situation, nicht nur die CSU-Verantwortlichen, sondern alle Fraktionen in Sulzbach sowie die Mandatsträger im Landkreis, den Gemeinderatsbeschluss aus Niedernberg begrüßen. Dort hat man aus den Erfahrungen der Vergangenheit gelernt. Alten Fehlern neue folgen zu lassen, die nun wieder mit dem Faktor „Zeit“ begründet werden, bedeutet Handeln wider besseres Wissen. Bauwerke die einmal stehen, überdauern Generationen. Gleiches gilt leider auch für die Folgen der unbedachten Planungen.
Da im Speziellen die SPD-Fraktion in Sulzbach gerne auf eine „schnelle Lösung“ drängt, sollte man im Gemeinderat die Argumentationskette grundsätzlich neu überdenken. Denn alle in Planung befindlichen Projekte des Gesamtverkehrskonzeptes sowie eine mögliche Nord-Süd-Trasse werden Einfluss auf den Verkehrsfluss in der Region haben. Dies hat der Sulzbacher Gemeinderat selbst bezüglich der Anbindung der „blauen Brücke“ an die B469 gegenüber dem Staatlichen Bauamt Aschaffenburg zu bedenken gegeben.
Folglich müssen ALLE Projekte sorgfältig auf ihre Wirkung auf den Raum hin überprüft werden, um Entlastungswirkungen, die ein Projekt haben würde, nicht durch ein anderes Bauvorhaben zu gefährden und damit unnötig wertvolle Flächen zu versiegeln.
Niemand wird ernsthaft wollen, dass neben den, durch die Brücke überdurchschnittlich belasteten Anwohnern der ST2309 sowie der Jahn- und Spessartstraße, künftig auch das ganze westliche Wohngebiet mit nicht geprüften verkehrlichen Auswirkungen zurechtkommen muss.
Denn ja:
„Ganz Sulzbach hat ein Recht auf Entlastung!“
Dem entgegen steht jedoch die Entlastungswirkung
der Vorzugstrasse der Gemeinde Sulzbach
in der Jahn- und Spessartstraße:
von 0 (null) %
(Quelle Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr)
Zum Schluss noch kurz zur Anschuldigung der CSU Sulzbach, die Niedernberger seinen für den jetzigen Brückenstandort mit verantwortlich: Nachstehend ein Auszug aus dem Mitteilungsblatt der CSU Sulzbach bezüglich der Verleihung des Ehrentitels „Altlandrat“ an Roland Schwing: „Aus Sulzbacher Sicht ist besonders erwähnenswert der Bau der Mainbrücke – das „blaue Wunder“, die dank seiner Initiative die jahrelange Diskussionen um den richtigen Standort beendet hat. Eine solche Entscheidung würden wir uns auch für die Lösung der jetzigen Verkehrssituation in Sulzbach wünschen.“
Wir für unseren Teil hoffen nicht, dass Sulzbach ein weiteres „blaues Wunder“ mit der von der CSU geforderten Nord-Süd-Trasse erleben wird!
Im nächsten Mitteilungsblatt werden wir den versprochenen Artikel zum „Gesamtverkehrskonzept“ nachholen. Heute war uns der Dank einfach wichtiger!
Ihre Bürgerinitiative „Lebenswertes Sulzbach“
Veranstaltungshinweis zum Vortrag:
Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten –
Wege zu einer menschen- und umweltgerechten Mobilität!
des BUNDES Naturschutz am 5.10.2016 in Sulzbach.
Begehung der Nord-/Süd-Trasse (Vorzugstrasse des Marktes Sulzbach am Main): Treffpunkt für alle Interessierten:
16.30 Uhr an der „Braunwarthsmühle“, Friedhofstraße, Sulzbach.
Vortrag ab 19 Uhr im Gasthaus „Zum Engel
Wir hoffen auf eine rege Beteiligung aus der Bürgerschaft und aller Mandatsträger!