Liebe Sulzbacher / innen,
es ist erfreulich, darüber zu lesen, dass sich politische Parteien auch in Sulzbach für die Erhaltung von Natur und Umwelt in besonderem Maße interessieren und einsetzen und dabei die Belange der Bürger nicht außer Acht lassen. Dass in diesem Zusammenhang auf vernünftige Verkehrsentlastung ebenfalls großen Wert gelegt wird, wie der CSU Ortsverband im letzten Bericht im Mitteilungsblatt ausgeführt hat, ist dabei nicht nur erfreulich, sondern gibt Grund zur Hoffnung in puncto Verkehrsentlastung und Umgehungsplanung in Sulzbach.
JA, wir Sulzbacher haben den Anspruch auf eine vernünftige Verkehrsentlastung – doch WIE soll dies erreicht werden? Bereits vor einem Jahr, am 27.06.2013, haben wir dem damaligen Sulzbacher Marktgemeinderat und der Verwaltung folgende Frage gestellt:
„Welche Ziele werden Seitens der Marktgemeinde Sulzbach mit dem Bau einer Ortsumfahrung verfolgt – und wie werden diese durch die vom staatlichen Bauamt eingeforderte Vorzugstrasse erfüllt?“
Eine Antwort auf diese Frage, haben wir bislang nicht erhalten. Die einzige Antwort scheint die Festlegung des Marktgemeinderates auf die Vorzugstrasse Variante 1b [also: Nord-Süd-Tangente westlich der Bahn ohne Mittelanschluss mit offenem Bahnübergang und Umfahrung der Gärtnerei] zu sein.
Dabei jedoch bleibt offen, ob und inwiefern sich die primären, sekundären und fachlichen Ziele von Sulzbach durch diese Straßenführung erfüllen lassen. Dies zu überprüfen, abzugleichen und den Bürgern klar und deutlich zu vermitteln, wäre im Zusammenhang mit einer vernünftigen Argumentation durchaus begrüßenswert und kann nur unsere Unterstützung finden.
Klarheit herrscht hingegen bei den Zielen, die das Straßenbauamt verfolgt, denn dieses äußerte ziemlich eindeutig, dass „die primären Ziele [darin bestehen,] den überregionalen Nord-Süd Verkehr möglichst schnell und sicher an Sulzbach vorbeizuleiten.“
Staatssekretär Eck versicherte zu Beginn des Jahres 2014 allerdings, dass„gegen den Willen des Marktes Sulzbach keine Ortsumgehung von Sulzbach“ geplant wird. Im Klartext heißt dies nichts anderes, als dass die Gemeinde ganz entscheidend Einfluss nehmen wird, welche Variante der Trassenführung die letztlich Umgesetzte werden wird.
Gerade auch vor diesem Hintergrund müssten Ziele der Gemeinde und Erfüllung dieser Ziele doch erst recht umfassend überprüft und transparent dargelegt werden, und vor allem zu diesem Zeitpunkt, zumal man aktuell aus dem Main-Echo-Bericht vom 08.07.2014 entnehmen kann, dass die Frage nach einer „vernünftigen“ Lösung immer brisanter wird. In diesem Bericht wird die Situation auf der B 469 wie folgt geschildert: „Erhebliche überdurchschnittliche Verkehrsbelastung, hoher Schwerverkehrsanteil […] die B 469 kann im aktuellen Zustand der heutigen Verkehrsbelastung nicht gerecht werden.“
Die Wunschtrasse des Staatlichen Bauamtes, das aufgrund dieser Situation vorrangig an einer Entlastung der B 469 interessiert ist, kann nur darauf abzielen, die Nord-Süd-Trasse umzusetzen, die ganz eindeutig zu Lasten von Sulzbach geht.
Die Bürger und vor allem unser Gemeinderat sollten sich fragen, ob wir wirklich eine erheblich größere Verkehrslast direkt in Sulzbach am Main vorbeiführen wollen und ob dies dann tatsächlich die gewünschte vernünftige Verkehrsentlastung für uns Sulzbacher sein wird.
Wir hoffen auf die nächsten Marktgemeinderatssitzungen, künftigen Veröffentlichungen und Gesprächsrunden, so dass dieses für Sulzbach so zukunftsweisende Thema endlich auf die ÖFFENTLICHEN Tagesordnungen gesetzt wird und der Gemeinderat seinen Bürgern offen gegenübertritt, um seine vernuftbasierten Argumente transparent und schlüssig darzulegen!