Völlig aus dem Blickwinkel bei den Argumenten für eine Nord – Süd Entlastungsstraße erscheint uns die Frage nach dem Trinkwasser und den damit einhergehenden Risiken für die Erhaltung der Qualität des für uns ALLE so wichtigen Gutes. Wollen wir uns tatsächlich mit dem Bau einer Trasse durch die Schutzzone 2 und evtl. sogar durch die Schutzzone 1 (dem direkten Fassungsbereich der Trinkwasserbrunnen) einem Risiko aussetzen, welches wir nicht kontrollieren, geschweige denn beherrschen können?
Sicherlich, die jetzige Straßenführung vermisst leider auch den Ausbau nach der anerkannten technischen Schutzmöglichkeit in einem Trinkwasserschutzgebiet (RiStWag), kann aber sicherlich nicht als Grund für eine neue Straße herhalten. Eine sinnvolle Nachbesserung für die bestehende Straße sollte künftig nicht aus dem Blick verloren und zeitnah technisch nachgerüstet werden!
Auch in umliegende Gemeinden ist das Thema Trinkwasser präsent. Einige suchen nach neuen Quellen, der Schleusenneubau in Aschaffenburg/Obernau führt zu ablehnenden Argumenten der Stadt Aschaffenburg bei der Festlegung einer „Baustraße“, um den Schutz ihres Trinkwassers nicht zu gefährden. Die Stadt Klingenberg schreibt in einer Pressemitteilung: „Einwandfreies Trinkwasser Grund zum Feiern.“ Damit endete eine lange Durstrecke, nachdem eine teure Behandlungsanlage an Klingenberger Brunnen in Betrieb genommen wurde.
Und in Sulzbach: Hier stellt das Staatsministerium zu diesem Punkt fest: „Als Ergebnis der Voruntersuchungen ist festzustellen, dass das Vorhaben einer Umgehungsstraße westlich der Bahnlinie Miltenberg-Aschaffenburg sowohl unter den Aspekten des Naturschutzes als auch der Wasserwirtschaft auf erhebliche Bedenken stößt.“ Übrigens: Auch unsere Ortsteile Soden und Dornau – örtlich weit weg von der verkehrlichen Diskussion über Straßenvarianten – benötigen sauberes Trinkwasser!
Wir als Verbraucher sollten nicht zulassen, dass unser Trinkwasser auf Grund fehlender Weitsicht dem hohen Risiko durch eine Nord-Süd Entlastungsstraße ausgesetzt wird.